Was sind eigentlich Kalorien?
Auch hierbei handelt es sich um einen allgemeinen Artikel, der den derzeitigen Stand der aktuellen Medizin wiederspiegelt. Meine Meinung kann davon in einzelnen Punkten abweichen. Zum Beispiel glaube ich daran, dass nicht jede Energie (also Kalorie) die gleiche Auswirkung auf unseren Körper hat. Eine Industrie-Kalorie kann viel schlechter vom Körper abgebaut werden, als eine natürliche Kalorie bzw. Energie von Naturprodukten.
Der Körper braucht Energie
Damit der Körper funktioniert und man fit ist und so auch durch den Alltag kommt, benötigt der Körper Energie. Und diese Energie kommt durch den die Zufuhr von Kalorien. Diese Zufuhr von Kalorien erfolgt über die Nahrung – durch Essen und durch Trinken. Essen und Trinken besteht aber aus den Makronährstoffen Fetten, Kohlenhydraten und aus Eiweiß. Und jedes Lebensmittel hat eine unterschiedliche Zusammensetzung von Makronährstoffe. In einem Lebensmittel oder bereits zubereite Speisen enthalten Kohlenhydrate, Fette und das Eiweiß kann man aber nicht messbar machen. Vielmehr misst man wie viel Energie in einem Lebensmittel oder zubereiten Speise steckt in Kalorien. Grob gesagt sind Kalorien nichts anderes als Energie oder Wärmemenge.
Herkunft des Begriffs
Die Bezeichnung Kalorie ist allerdings eine veraltete Maßeinheit von Energie bzw. Wärmemenge. Als Abkürzung dafür wurde kcal verwendet. Um es auch hier wieder grob zu beschreiben ist eine Kalorie die Wärmemenge, welche erforderlich ist, um 1 Gramm Wasser um 1 Grad Celsius zu erwärmen. Eine Kalorie ist dieser Definition nach die Energie, welche benötig wird, um ein Milliliter Wasser von 14,5 auf 15,5 °C zu erhitzen. Der Wert ist aber temperaturabhängig und hängt vom Umgebungsdruck und von der Art bzw. der Reinheit des verwendeten Wassers ab. Es existieren entsprechend verschiedene Definitionen des Begriffs Kalorie.
Schon Mitte des 19. Jahrhunderts kannte man von der Wissenschaft her den Begriff der Kalorie. Damals war ein Bezug auf die Erwärmung von Wasser von 0 °C auf 1 °C unter der Wärmemenge gebräuchlich. Schon ca. 100 Jahre später ersetzte jedoch die 9. Generalkonferenz für Maße und Gewichte den Begriff der Kalorie. Und zwar durch die Einheit Joule. Dabei entsprach 1 Kalorie ca. 4,1868 Joule bzw. 1 Joule entspricht 0,239 kcal.
In Deutschland wird die Einheit Joule seit 1969 verwendet für amtliche Angaben und für den Geschäftsverkehr. Das ist seither sogar gesetzlich vorgeschrieben. Durch den Warenverkehr in der EU ist aber nach wie vor eine Kennzeichnung von Lebensmitteln mit Kalorie (kcal) und Joule zulässig. Diese Richtlinie gibt es seit 2010 in der EU. Dabei wird im Rahmen der Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) vorranging mit der Einheit Kilokalorie (kcal) gearbeitet. Diese Angabe steht aber in Klammern hinter der SI-Einheit Kilojoule (kJ).
Durch die zahlreichen Bezeichnungen ergeben sich viele Missverständnisse. Denn das Wort „Kalorie“ ist eigentlich identisch mit 1 cal. Dass eine Kalorie eine Kilokalorie (1 kcal) ist, ist daher falsch. Die Angabe über die Kalorien auf den Lebensmittelverpackungen werden in Deutschland also in kcal und in kJ angegeben, und zwar pro 100 Gramm oder pro Portion.
Kalorien – wie viele sind erlaubt?
Kalorien muss jeder Mensch täglich zu sich nehmen, damit der Körper funktioniert. Allerdings sollte mit den Kalorien gut gehaushaltet werden. Das heißt es gibt tatsächlich einen empfohlenen Tagesbedarf. Dieser liegt bei erwachsenen Menschen aber nicht auf einem Level. Denn der empfohlene Tagesbedarf variiert abhängig von Geschlecht und Alter. Es gibt aber auch einen durchschnittlichen Wert. Und zwar liegt dieser bei 2000 bis 3000 kcal. Diesen Wert hat schon Carl von Voit in der Mitte des 19. Jahrhunderts errechnet.
Dieser Wert gilt jedoch nur für Menschen, die sich durchschnittlich bewegen am Tag. Aktive Sportler können durchaus das Doppelte an Kalorien benötigen am Tag. Es gibt in einigen Ländern, wie Österreich, sogar auch Empfehlungen für schwerarbeitende Menschen. So definiert in der Alpenrepublik die Schwerarbeitsverordnung für Menschen, die schwere körperliche Arbeit leisten während einer achtstündigen Arbeitszeit mindestens 8374 Kilojoule (Männer) und mindestens 5862 Kilojoule (Frauen). Der Energiebedarf richtet sich also nicht nur nach Geschlecht und Alter, sondern auch nach der körperlichen Aktivität.
Unterschiedlicher Energiegehalt der Nährstoffe
Wie aber kommt ein Lebensmittel oder eine zubereitet Speise zu ihrer Angabe an Kalorien bzw. kcal bzw. Joule? Dabei ist dies ganz einfach. Denn ein Lebensmittel oder eine Speise besteht aus drei Nährstoffen – Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß und zwar in unterschiedlicher Zusammensetzung. Aus diesen Nährstoffen kann der menschliche Körper Energie gewinnen. Der Energiegehalt, den ein Lebensmittel oder eine zubereitet Speise hat, hängt daher von der Zusammenstellung von vom jeweiligen Gehalt dieser Nährstoffe ab. Auch Alkohol mischt hier mit. Denn auch Alkohol hat eine Energiemenge, die in Kalorien angegeben werden kann. Dies gilt auch für Ballaststoffe.
Um das Ganze ein bisschen deutlicher zu machen:
- Ein Gramm Eiweiß liefert ca. 4 kcal, was ca. 17 kJ entspricht.
- Ein Gramm Kohlenhydrate liefert dem Körper ebenfalls ca. 4 kcal, was ebenfalls ca. 17 kJ entspricht.
- Ein Gramm Alkohol liefert ca. 7 kcal. Und das entspricht ca. 29 kJ.
- Ein Gramm Fett liefert ca. 9 kcal, was ca. 39 kJ entspricht.
- Ein Gramm Ballaststoffe hat ca. 2 kcal Energie und entspricht ca. 8 kJ.
Jedes Lebensmittel und jede zubereite Speisen haben einen bestimmten Energiegehalt, der in Kalorien angegeben ist. Einige Beispiele: Ein Apfel hat 65 kcal, ein Ei 100 kcal, eine Mango hat 60 kcal und eine Birne hat 52 kcal. Die Angaben beziehen sich natürlich auf 100 Gramm Apfel, Mango, Ei und Birne. Je mehr Kalorien ein Lebensmittel oder eine Speise haben, desto mehr Energie liefert es.
Negative Kalorien
Außer den Lebensmitteln, die teils viele Kalorien haben, gibt es auch Lebensmittel, die negative Kalorien haben. Diese Lebensmittel sind sehr ballaststoffreich. Das heißt, der Körper muss Energie aufbringen, damit diese Lebensmittel verdaut werden können. Man spricht hier von negativen Kalorien. Diese können dazu beitragen, dass man durch Essen abnehmen kann. Allerdings kann kaum ein Mensch von negativen Kalorien profitieren. Das bestätigt auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Denn bei normaler Ernährung mit Mischkosten wird nur ca. 10 Prozent der Energie benötigt, damit die Lebensmittel verdaut werden können.
Wissenschaftlich nicht nachgewiesen ist, dass 100 Prozent oder sogar mehr Kalorien verbrannt werden können. Allerdings gibt es hier eine Kontroverse. Denn eiskaltes Wasser hat keine Kalorien. Hier muss der Körper theoretisch Energie aufbringen, damit das Wasser wieder aufgewärmt werden und verdaut werden kann. Ausgerechnet wurde dieser Energieverbrauch von den Wissenschaftlern auch. Dieser liegt bei 30 bis 35 kcal. Allerdings bezogen auf 1 Liter eiskaltes Wasser. Und das entspricht gerade mal einem Würfel Zucker. Zudem kommt es in der Praxis kaum vor, dass jemand 1 Liter oder auch nur ein Glas eiskaltes Wasser trinkt. Dennoch ist der Begriff Negative Kalorien ein wissenschaftlicher Begriff.
Mein Fazit
Wenn Du Dich ausreichend bewegst und nur pflanzliche Produkte auf Deinem Speiseplan stehen, dann brauchst Du Dir eigentlich keine Gedanken zu dem Thema Kalorien machen! Du wirst essen, bis Du satt bist und nicht mehr. Du wirst fast automatisch nur soviel Energie zu Dir nehmen, wie Dein Körper braucht. Denn wenn Du durch Suchtstoffe (wie zum Beispiel Zucker) nicht ständig hungrig gemacht wirst, dann wirst Du automatisch ausreichend essen.