Was ist eine Dividende

Was ist eigentlich eine Dividende?

Der Begriff „Aktie“ wurde schon vorgestellt und erklärt. Jetzt geht es gleich börsengerecht mit dem Begriff der „Dividende“ und einer Erklärung weiter. Von der Aktie kommt man auch automatisch zum Begriff der Dividende.

„Was ist eigentlich eine Dividende?“

Jeder Aktionär besitzt eine oder auch gleich mehrere Aktien. Das heißt, der Aktionär ist der Besitzer von Aktien. Ein Aktionär ist auch automatisch ein Miteigentümer von einem Unternehmen. Jeder Aktienbesitzer und somit Eigentümer einer Firma hat Gewinnansprüche. Der Aktionär hat somit einen Anspruch auf etwaige Gewinne eines Unternehmens.

Jetzt kommt auch schon die Dividende auf den Plan!

Eine Dividende lässt sich als der Gewinn eines Unternehmens, der jedes Jahr an alle Aktionäre ausgeschüttet wird, erklären! Dies ist beispielsweise bei Aktiengesellschaften, AG’s, der Fall. Die Aktionäre sind auch Miteigentümer eines Unternehmens.

Auf der Jahreshauptversammlung kommt es jedes Jahr zur Festlegung der Dividende. Im Normalfall gestaltet sich dies auf einer Jahreshauptversammlung in der Weise, dass ein Vorstand der Hauptversammlung eine Gewinnausschüttung vorschlägt. Alle Aktionäre stimmen daraufhin über dessen Vorschlag zur Dividende ab (Zum Vergleich: das Aktiengesetz §174: https://www.gesetze-im-internet.de/aktg/__174.html).

Eine Rendite eines Aktionärs ist von der jeweiligen Kursentwicklung einer Aktie abhängig. Dividenden sind Gewinnausschüttungen, die nicht vom Kurs der Aktie abhängig sind. Die Rendite des Aktionärs hängt also auch von der Dividende ab und wird vom Unternehmen ausbezahlt.

Es gibt jedoch auch Firmen, die keine Gewinnausschüttung, eine Dividende, bezahlen. Der Bilanzgewinn eines Unternehmens wird von diesen dann eher für Unternehmensinvestitionen genutzt. Eine Bewertung dessen ist subjektiv. Für manche Firmenunternehmen ist es mit Sicherheit sinnvoller, wenn ihre Gewinne direkt ins Unternehmen fließen. Auf lange Sicht kann ein Unternehmen so erfolgreicher sein. Für andere Unternehmen kann dies jedoch weniger sinnvoll sein. Deren Management weiß nicht unbedingt, was es mit den Dividenden eigentlich machen soll.

Dazu kann man zur Veranschaulichung zwei Beispiele anführen. In den Beispielen kann man sehen, wo es sinnvoll ist, keine Gewinnausschüttung an die Aktionäre zu zahlen. Es macht bei manchen Unternehmen eben mehr Sinn, den ganzen Gewinn der Bilanz ins Unternehmen fließen zu lassen.

Beispiel Facebook

Mark Zuckerberg hat niemals eine Dividende an die Aktionäre ausbezahlt! Man kann sich fragen: ist das sinnvoll? Geht es beim Unternehmen „Facebook“ um ein Großunternehmen, das die Interessen der Aktionäre nicht ernstnimmt oder ignoriert? Die Antwort ist „Nein“, denn bei Facebook handelt es sich um ein eher jüngeres Unternehmen. Facebook wurde im Jahr 2004 gegründet. Dessen Börsengang fand im Jahr 2012 statt. Das Wachstum dieses Unternehmens war sehr rasant und das Unternehmen Facebook braucht alles Geld selbst, welches es einnehmen kann. Dieses Wachstum des Unternehmens soll nämlich beibehalten werden und konstant bleiben. Schaut man auf den Aktienkurs, können die Aktionäre durchaus glücklich damit sein. Und zwar auch dann, wenn es bis dato keine Dividende gab.

Beispiel Berkshire Hathaway

Der Großinvestor Warren Buffett bezahlt auch keine Gewinnausschüttung! Hierbei kann man sich zu Recht fragen, warum dieser keine Dividende auszahlt. Denn Buffett selbst legt Wert darauf, dass ein Unternehmensmanagement sich um dessen Aktionäre kümmern soll. Warum hält sich Buffett also nicht daran? Die Antwort ist hier wieder „Nein“. Buffett glaubt, dass die Aktionäre besser beraten sind, wenn es keine Dividende gibt. Er meint auch, dass es für die Finanzen der Aktionäre besser ist. Das Geld soll bei „Berkshire Hathaway“ selbst bleiben. Nun kann man sich fragen, warum? Warren Buffett verwendet dieses Geld für Unternehmensinvestitionen. Dies ist für das Unternehmen Berkshire gut und auch für die Aktionäre, weil es sich langfristig gesehen auszahlt.

Ehrlich gesagt, kann Warren Buffett das Geld wohl besser anlegen, als die Aktionäre selbst. Es gibt nur einige Menschen weltweit, die besser investieren können, als der Großinvestor Buffett. Dieser ist der weltbeste Investor und daher ist das Geld gut investiert. Auch der Aktienkurs des Unternehmens Berkshire Hathaway gibt Buffett Recht!

Bei Dividenden ist jedoch immer im Blick zu halten, dass nicht mehr Geld ausgeschüttet wird, als überhaupt zur Verfügung steht! Man kann dies paradox nennen, aber am globalen Aktienmarkt gibt es nichts, was es nicht gibt!

Dazu ein Beispiel: In einem Unternehmen gibt es jedes Jahr einen Bilanzgewinn von 100 Euro. Das Unternehmen schüttet jährlich 110 Euro an jeden Aktionär aus. Auf lange Sicht gesehen, kann dies nicht gut gehen!

Es bleibt jedem selbst überlassen, wie man seine Dividenden auslegt oder analysiert. Ein großer Anhänger von Dividendenausschüttungen war Benjamin Graham. Daneben gibt es zahlreiche Value Investoren, die auf Dividenden setzen. Jeder muss diese Entscheidung für sich selbst treffen. Dies gilt für die Börse und für Value Investing. Jeder entscheidet darüber also selbst!

Am Ende hier noch eine Kennzahl

Die Dividendenrendite ist = Dividende je Aktie / bedeutet gleich: Aktienkurs = Dividendenrendite!

Je höher eine Dividende ist, desto höher ist auch eine Dividendenrendite. Die Kennzahl ist nicht sehr aussagekräftig. Aber diese Kennzahl lässt sich sehr gut mit weiteren Kennzahlen kombinieren. Die Kennzahl lässt sich des Weiteren auf Webseiten von Börsen verwenden. Damit kann man ein Aktienscreening durchführen, als ein Vorauswahlkriterium.

Und noch eine weitere kleinere Kennzahl

Die Kennzahl lautet „Payout Ratio“. Diese zeigt an, dass keine Unternehmensbeteiligung vonstattengehen soll, wo mehr Geld ausgeschüttet wird, als es Einnahmen gibt.

Dividende je Aktie / ist gleich Gewinn je Aktie = Payout Ratio

Die „Payout Ratio“ sollte ständig kleiner als die Zahl 1 sein, beziehungsweise auch kleiner als 100 Prozent! Mit dieser Kennzahl geht man sicher, dass es kein Zuviel an Geld-Ausschüttung bei Aktien gibt.